Poesie

Du bist genug.

Manchmal schaue ich dir in die Augen und erkenn‘ dich nicht. Die Worte kommen aus deinem Mund, doch sind es Gedanken von jemand anderem. Das ist, was schmerzt. Dass die Gedanken dieser anderen Person wichtiger sind als unsere Emotionen, die wir versuchen, dir zu vermitteln. Dass es wichtiger ist, dass wir Regeln befolgen und in das Bild passen, das ihr darüber habt, wie man zu sein hat. Folgsam, hart arbeitend, denn das Leben muss schwer sein.

Wie Fesseln legt sich die Vergangenheit um meinen Körper. Verursacht Kieferschmerzen und Verspannungen. Manchmal drohe ich zu ersticken, wenn sich die Fesseln enger ziehen. Das einzige, was dann hilft, ist, mich daran zu erinnern, was das Leben lebenswert macht. Menschen, denen ich wichtig bin und die mir wichtig sind.

Egal, wie schnell ich laufe und wie weit ich renne, die Vergangenheit ist immer da. Vernarbungen, die meine Seele umschatten. Jedes gesagte Wort hat Spuren hinterlassen und die Last auf meinen Schultern verstärkt.

Lange Zeit fühlte ich mich wie eine Bürde. Ich fühlte mich, als habe ich kein Recht auf einen Platz auf dieser Welt. Und manchmal wollte ich dem nachgeben und diesen Platz für jemand anderen freimachen.

Doch ich habe verstanden, dass das nicht stimmt. Dass ich eine Daseinsberechtigung habe. Dass ich einen Unterschied machen kann, indem ich meiner Intuition und meinem Weg folge.

Und das möchte ich auch dir heute sagen: Du bist wichtig! Du bist genug und du bist wundervoll – so wie du bist!


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