Wie eine Melodie schlägt es hält mich am Leben unaufhörlich bumm – bumm bumm – bumm
Dröhnt es in meinen Ohren wie eine berauschende Symphonie der Freude, der Liebe, der Zuversicht der Alltäglichkeit
Jeder Atemzug – ein Geschenk. Dem ich des Öfteren gedenk.
Sauge es auf, das Leben in all seinen Facetten.
Tauche meine dunklen Gedanken in bunte Regenbogenfarben, die meinen Geist einfärben in ein abstraktes Gemälde, das jeder anders deutet.
Spüre den Wind auf meinen Armen, wie er sanft meine Härchen streift und ihnen Leben einhaucht. Eine harmonische Tanzeinlage, die sich vor meinen Augen abspielt.
Sehen, Fühlen, Schmecken, Hören, Riechen. Jeder Tag ist ein neues Leben kann uns so viel geben. Wenn wir allem offen entgegentreten.
Ich hörte durch die Baumkronen deine Stimme Lieder singen über die Menschen, die dich einst berührten über das Leben, das so vielschichtig ist wie wir selbst. Über dunkle Zeiten, in denen das Licht mit der Zeit wieder stärker wird. Über Ängste und Abschiede, die dein Herz immer und immer wieder brachen.
Über die Zuversicht und die Liebe, die in uns allen ein Zuhause gefunden haben.
Über die Wärme, die wir über die Welt legen möchten wie eine Decke, um all die Kälte, den Hass und das Morden zu vertreiben. Über Kämpfe, die wir nicht gewinnen können, über Kämpfe, die uns stärker machen und die wir gemeinsam durchstehen.
Über das Leben, das jeden Tag ein Geschenk ist, auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt.
Doch ist es einmal erloschen, merken wir erst, wie wertvoll es ist.
Wenn sich der Duft des Lebens mir aufdrängt, sodass ich ihn nicht mehr ignorieren kann … und ich mich frag „Wo fang‘ ich an?“, baut sich in mir eine Mauer auf und ich komm‘ nicht mehr raus, kann nicht aus meiner Haut. Nichts scheint mehr vertraut, so vieles hat sich aufgestaut.
Mauern geben Sicherheit, doch engen sie auch ein. … frei sein, ich möchte frei sein.
Also lasse ich sie rein die ungewisse Zukunft, egal, was sie auch bringen mag, ich lass‘ sie rein, mit all ihren Farben und Klängen.
„Es sind die kleinen Dinge“, sagst du und lächelst mir zu.
Der Wind, der dir um die Ohren weht und deine Haare zerzaust. Das wunderschön grüne Gras, das sich so angenehm weich anfühlt und manchmal borstig. Wie Menschen in Gesprächen ihre Lippe kräuseln und dich bei lustigen Gesten anderer verschwörerisch anschauen. Wie du andere wortlos verstehst, weil du sie schon lange kennst. Vögel, die gen Süden fliegen und dabei beeindruckende Formationen kreieren. Die Geräusche der Natur, die dich so sehr entspannen, wie keine Musik es je könnte. Wie sich deine Haut anfühlt, wenn du darüberstreichst. Dass kein Fingerabdruck identisch ist. Wie wunderschön Augen sind und man sich jedes Mal aufs Neue in ihnen verlieren kann.
Die Liste ist endlos, denn Schönheit und das pure Glück sind überall. Doch wir sind es nicht. So oft laufen wir auf Autopilot und sehen nicht, was um uns herum passiert, fühlen nicht, was in uns passiert. Stapfen wie Maschinen durch den Alltag, sind entkoppelt von anderen und der Welt.
Wie schön wäre es, wenn wir dann den Reset-Button drücken, um uns wieder zu verbinden?
Gemeinsam können wir so viel mehr sein: bunter, fröhlicher, weniger einsam.
Dieser Text befindet sich schon seit Jahren in meinen Entwürfen. Heute habe ich ihn wiederentdeckt, teile ihn mit euch und bin gespannt, was ihr darüber denkt. 🙂 Ein schönes Wochenende euch allen.
Orte, die sich verändern,
von Stunde zu Stunde,
Objekte, die sich öffnen.
Menschenmengen verschlucken.
Irgendwo ausspucken.
Blau gesellt sich zu Gelb, wird grün.
Schreie, die hallen.
Seelen, die brechen.
Leute, die obszön kotzen.
Zu Hause und doch ein Punkt unter vielen.
Steige ein, lass mich verschlucken.
Fall‘ raus.
Hier mal Abwehr,
dort ein Lächeln.
Fröhlichkeit geht mit
Traurigkeit.
Rührt die Masse um.
Und doch lässt sich niemand anstecken,
von dem andern.
Jeder für sich.
Ein Punkt,
der seinen Weg entlangläuft.
Verbunden, kennzeichnen sie
Anfang bis Ende.
Ein Weg.
Holprig.
Mal glatt.
Räder rattern,
die Straße vibriert im Takt.
Stadtmusiker untermalen Vordergrund mit Hintergrund.
Die Hälfte sieht sie nicht
und doch zeigt das Schaufenster ihre Konturen.
Lautlos, diese Melodie.
So scheint es.
Kinder, die rennen.
Eis tropft auf Asphalt.
Eine Katze drückt sofort ihre Pfote hinein.
Die Kirchenglocke spricht,
das Apothekenlicht flackert.
Eine Glühbirne: defekt.
Eine kalte Brise erfrischt die Gemüter.
Flyer fliegen ihren Weg durch die Lüfte.
Einer landet auf dem Hut eines älteren Mannes,
der merkt es nicht.
Trägt ihn hinfort.
Die gelben, rötlich schimmernden Blätter rauschen,
der Springbrunnen plätschert dazu.
Eine bunte Masse,
nur zusammengenommen.
Jeder geht seines Weges.
Ein Teil dieser Masse.
Doch interessiert es ihn nicht.
Die Gedanken, sie kreisen,
Um die Dinge, die jeder mal empfindet.
Die uns prägen.
Der große, bunte Punkt.
Bewegt sich,
nordwärts,
südwärts,
nimmt Abkürzungen,
taumelt über Brücken.
Verliert Mitläufer,
nimmt neue auf.
Formt sich,
wird eckig.
Man kann ihn nicht fassen.
Jeder ist ein Teil.
Gerade jetzt.
Ist es gewesen
und wird es morgen wieder sein.
Wir laufen mit ihm.
Täglich.
Sehen Gesichter vor Sorge faltig werden.
Sehen Mundwinkel,
die sich nach oben ziehen.
Sehen Musiker,
die unserem Schritt eine Melodie geben.
Sehen so viel,
wenn wir nur mal die Augen öffnen würden.
Neulich bin ich dank eines Films auf das Gedicht „I do not love you …“ von Pablo Neruda gestoßen. Ich finde es so unfassbar schön und möchte es daher gerne mit euch teilen. 🙂
I do not love you as if you were salt-rose, or topaz, or the arrow of carnations the fire shoots off. I love you as certain dark things are to be loved, in secret, between the shadow and the soul.
I love you as the plant that never blooms but carries in itself the light of hidden flowers; thanks to your love a certain solid fragrance, risen from the earth, lives darkly in my body.
I love you without knowing how, or when, or from where. I love you straightforwardly, without complexities or pride; so I love you because I know no other way
than this: where I does not exist, nor you, so close that your hand on my chest is my hand, so close that your eyes close as I fall asleep.
Wenn ihr mehr von ihm lesen möchtet, kann ich euch „20 Liebesgedichte und ein Lied der Verzweiflung“ sehr empfehlen. 😉
Noch mit geschlossenen Augen koste ich den Morgen voll aus, rekle mich, spüre in meinen Körper hinein. Versinke in meiner inneren Welt. Das betrachtende und fühlende Ich setzt einen Fuß vor den anderen, spürt den Sand durch die Zehen rieseln, die leichte Wärme kitzelt meine Fußsohlen. Angenehm weich landen meine nicht zu Ende gedachten Gedanken auf dem Borkumer Strand.
Du sitzt schon da, genießt das Rauschen des Meeres und den Gesang der Möwen, die schon am frühen Morgen diesen Tag preisen, bist vollkommen präsent in diesem Moment. Ich sehe förmlich, wie dein Herz tanzt, weil du dich zu Hause fühlst, weil du den Frieden in dir spürst.
Ich fühle, was du fühlst, denn ich bin du und du bist ich, wir sind eins. Das Einzige, was sich unterscheidet, sind unsere Blickwinkel und das Umgehen mit dem Erlebtem. Denn du lebtest schon früher als ich in einer Welt, die dunkler war.
Seit dem Moment, in dem ich begriff, wie wichtig es ist, dir zu verzeihen, dich anzunehmen, dich zu lieben und vor allem, mich überhaupt erst mit dir, deinen Erfahrungen und deiner Gefühlswelt auseinanderzusetzen, ist dieser Ort unser Treffpunkt. Eine wunderbare Bühne, auf der sich so vieles abspielt.
Nachdem wir für kurze Zeit stumm nebeneinandersitzen und die Präsenz des jeweils anderen vollends auskosten, betrachte ich den Beutel, der neben dir liegt. Langsamen Schrittes gehe ich auf ihn zu, um ihn anzuheben, was sich als nicht einfach erweist, da er so schwer ist, dass meine Arme zittern, während ich ihn hochhalte. In ihm befinden sich Steine, auf denen geschrieben steht, was du von dir denkst, aber nicht mehr denken möchtest.
Behutsam widmen wir uns dem ersten Stein, auf dem Scham geschrieben steht. Mit voller Kraft schleudere ich ihn Richtung Meer und sehe ihm beim Sinken zu. Gut fühlt es sich an, ein Stück der Last loszuwerden. Den nächsten nimmst du: Du musst dich anpassen.
„Weg mit dir!“, rufst du. Mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht wirfst du ihn in das Meer und begrüßt das Ploppen mit einem freudigen Aufschrei. „Wohohohohoooooo“, schallt es über den Strand.
Würden hier noch andere Menschen mit uns verweilen, hättest du sie sicher mit deiner Euphorie anstecken können. Nach und nach leert sich der Beutel, wir finden darin Sätze wie: Du bist nicht genug. Du musst immer klein beigeben. Du musst die Ziele anderer priorisieren, statt deiner eigenen. Du musst mehr auf andere achten als auf dich selbst. Du musst es allen recht machen.
Mit jedem Stein, den wir sinken sehen, wird der Wellengang stärker und lässt die Kraft des Meeres in uns übergehen. Voller Freude und Tatendrang tanzen wir ganz wild um Sandburgen herum, die der Wind noch nicht hinfort getragen hat. Dein Lachen hallt noch nach, nachdem ich die Augen öffne, um diesen Tag voll auszukosten.