Poesie

In fremde Seelen eintauchen.

Trag mich dorthin,
wo Münder sprechen, was Herzen meinen.
Wo Worte noch Bedeutung haben
und wundervoll bunte Welten voller Liebe kreieren.
Führe mich zu den Menschen,
die anderen auf einer tiefen Ebene begegnen,
weil sie sich selbst in die dunkelsten Ecken
gefolgt sind.

Menschen, die sich nicht scheuen
vor all den Empfindungen ihrer Zeit.
Führe mich auf ihre Pfade,
denn dafür bin ich bereit.

Eintauchen,
tief tauchen,
in fremde Seelen,
die schon bald zu treuen Weggefährten werden.

Das ist der Sinn meines Seins: Verbindung
– zu mir selbst
und zu anderen.

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Alltagsgedanken

Liebe ist allgegenwärtig.

Wir glauben manchmal, dass die Liebe in unserem Leben fehlt.

Vor allem, wenn wir Single sind. Keiner da, der einfach so unsere Hand nimmt, uns um die eigene Achse dreht und uns dazu bringt, einen albernen Knicks hinzulegen. Niemand, der uns Mut zuspricht, wenn wir uns klein oder unfähig fühlen. Keiner, der einfach mal sagt: „Du bist wundervoll.“

Aber heißt das, dass die Liebe nicht da ist? Oder schauen wir nur nicht genau genug hin?

Liebe ist, wenn deine Bestie dir ein Video von einer Vorband schickt, weil sie weiß, dass du die Musik liebst. Liebe steckt in kleinen Gesten, die täglich passieren: Jemand, der dich an der Kasse vorlässt, weil du nur ein Getränk kaufen willst. Ein Fremder, der fragt, ob alles okay ist, wenn du gestolpert bist. Freunde, die dir zuhören, dich sehen, dich ernst nehmen – und dich einfach sein lassen, wie du bist.

Liebe ist auch ein Film, der dich bewegt. Musik, die dich tanzen lässt. Eine Nachricht: „Weißt du noch, damals am Strand, als wir diesen Lachflash hatten?“

Liebe ist, wenn deine Oma Kuchen backt – obwohl es sie Kraft kostet – nur weil sie weiß, wie gerne du ihn isst.

Und auch du bist Liebe. Du hast es verdient, dich selbst zu lieben, so wie es kein anderer kann.

Und wenn du mal wieder denkst, dass Liebe in deinem Leben fehlt, erinnere dich daran: Du bist aus Liebe entstanden. Zwei Menschen haben sich geliebt, vielleicht nur für einen Moment, vielleicht nicht für immer. Aber es war echt. Und aus dieser Liebe wurde ein Wesen, das das Leben vieler Menschen bereichert hat.

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Alltagsgedanken, Poesie

Zusammen wird Schweres leichter.

Irgendetwas wärmt mein Gesicht. Also öffne ich meine Augen. Ein Sonnenstrahl erhellt meine linke Gesichtshälfte, doch erfüllt mich nicht. Wie in Ketten liege ich in meinem 2×2-Meter-Bett, in dessen Mitte ich mich vor Stunden – oder waren es Tage? – ausgestreckt habe. Seitdem liege ich hier, gedankenversunken, gar darin ertrunken. Welten prasseln auf mich ein, Familien, die sich bekriegen; Paare, die am Ende Fremde sind; Kinder, die bitterlich weinen, weil sie ihre Eltern verloren haben; Kriege, die andauern, ohne, dass ein Ende in Sicht ist; Menschen, die auf ihren eigenen Vorteil aus sind und dafür über Leichen gehen. War die Welt schon immer so? Oder ist das der Wandel der Zeit? So viel Hass, Neid, Gier, Missgunst – all das lähmt mich, frisst mich auf. Wenn ich könnte, würde ich wie ein Feuerball explodieren und all das Dunkle auf dieser Welt auslöschen. Aber würden wir dann all das Gute noch wertschätzen, wenn es allgegenwärtig wäre?
Um zu überprüfen, ob mein Körper noch funktioniert, bewege ich beide Daumen in rhythmischer Schwere, dann folgen die Zeigefinger, dann die Mittelfinger, Ringfinger und die kleinen Finger. Jeder einzelne sträubt sich nicht, folgt meinen Impulsen. Wäre bereit den Tag anzugehen, ihn zu begrüßen, Dinge zu erschaffen. Doch was bringt das eigentlich? Was hat das alles für einen Sinn? In kitschigen Filmen gibt es immer Happy Ends, Daredevil besiegt Kingpin, Spiderman nimmt es mit dem Grünen Kobold auf, als hinge das Schicksal der Welt davon ab. Alles scheint so einfach, so klar verteilt – Gut gegen Böse, Licht gegen Dunkelheit.

Doch wie bekämpft man das Böse, das so viele Gesichter hat und an jeder Ecke lauert? Kein Superheldenanzug, keine Netzschleuder werden mir dabei helfen. Und doch, wie all die Helden, besinne ich mich auf das, was zählt: den Glauben an das Gute. Daran, dass Liebe stärker ist als Hass, dass Mitgefühl lauter ist als Gleichgültigkeit, dass ein ehrliches Lachen mehr verändern kann als tausend Worte.

Ich entscheide mich, aufzustehen, denn das Leben verdient es, gelebt zu werden. Jeder Moment ist einzigartig und hinterlässt Spuren in uns, formt uns, begleitet uns, macht uns zu der Person, die wir sind. Jeden Tag können wir uns dafür entscheiden, gut zu sein, unsere Mitmenschen zu achten, zu unterstützen, wo wir können, zu leuchten und die Dunkelheit auf dieser Welt zu mindern, kleinzuhalten. Das Leben ist eine wundervolle Reise – mit Fröhlichkeit, Lachen, Liebe, Wohlwollen, Zuversicht, Optimismus. All das möchte ich beschützen. All das möchte ich mehren. Mit dir an meiner Seite. Denn dann kann selbst die schwerste Last an Gewicht verlieren.

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Poesie

Worte wirken tief.

Worte können das Eis brechen,
aber auch Herzen.
Können schmerzen
und stechen.

Und dann gibt es jene,
die dich wärmen,
dich tanzen lassen.

Jene, die dich ermutigen
weiterzumachen,
egal, wie schwer es zu sein scheint.

Worte können Liebe transportieren
uns helfen, uns selbst nicht zu verlieren.
Worte können Ausdruck von Trauer sein,
und manchmal sind sie mehr Schein.

In Worten liegt Wahrheit, liegt Schmerz,
liegt Kraft, liegt Mut.
Worte führen zu Verbundenheit
und manchmal auch zum Gegenteil.

Wie viel Macht Worte haben, vergessen wir manchmal
und färben den Tag anderer grau ein.

Doch wählen wir sie mit Bedacht, mit Wohlwollen, mit Empathie,
verfehlen sie ihre Wirkung nie.




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Poesie

Jeder Moment, ein Lebensstück.

Alles ist routiniert,
exakt gleich platziert,
das Leben, kein Abenteuer,
es fehlt so oft das Seelen-Feuer.
Wo ist der Drang nach dem Gefühl des Elektrisiertseins?
Dieses maschinenartige Agieren ist nicht meins.
Jeder Moment ist einzigartig und kommt nie mehr zurück.
Jeder Moment, ein Lebensstück.
Ja, seid ihr denn völlig verrückt,
so zu leben, als sei alles selbstverständlich.
Als würdet ihr oder diese Welt ewig existieren.
So atme bewusst diese Schönheit ein,
lasst uns ein Ganzes sein.
Ein friedvolles Miteinander und mit der Natur,
von Hass, Neid und Zerstörung keine Spur.
Wie schön wäre das?
Vollkommene Utopie?

© Nelli H. 

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