Wenn ich in deine Augen blicke, dann sehe ich… dann sehe ich nichts als Dunkelheit.
Voller Schwere senken sich deine Augenlider bei jedem Atemzug. Schneeflocken haben sich darin verfangen, tauen, fallen, landen. Sie landen sanft auf deinen Wangen, fließen seicht herunter, wie ein kummervoller Korn, eine Träne.
Und doch bin ich nicht sicher, ob sie nicht doch deine Tränendrüsen verlassen haben. Denn du schweigst, du schweigst so still. Würdigst mich keines Blickes.
Die Kälte lässt mich erschauern, deine und die des Windes.
In diesem Moment wird mir bewusst, dass unser Winter niemals enden wird. Weder jetzt noch in naher Zukunft. Er wird andauern bis wir erfroren sind. Erstickt von unseren Gedanken. Die sich schwerer niederlassen als alles andere.
Denn niemand getraut sich auszusprechen, wie kalt es um uns herum geworden ist.
© Nelli H.
