Manchmal gibt es Zeiten, da haben sie dich fest im Griff, ziehen dich hinein, in einen Strudel voller Negativgedanken. Du findest dich in einer Dauerschleife wieder, in der du dir selbst sagst, wie wertlos und unfähig du bist, dass du das niemals schaffen wirst, weil du nicht gut genug bist.
Nun frage dich selbst, was genau ist es, welche Erfahrungen, welche Situationen, welche Worte von anderen Menschen waren es, die dich so nachhaltig negativ geprägt haben, dass du dich HIER UND JETZT in dieser Situation befindest? Eine Situation, in der du dich schlichtweg selbst bemitleidest, dir selbst und deinem Potenzial im Weg stehst. Seien wir mal ehrlich, jeder von uns hat einen Haufen von Negativerfahrungen machen dürfen, doch sind es nicht genau diese Erfahrungen, die uns zeigen, wie stark wir sind?
Also lass‘ dich nicht von deinen Ängsten limitieren, beleuchte sie, reflektiere, was genau dich hier blockiert und wieso. Wovor hast du eigentlich Angst, was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn du dich gegen die Angst und für dich selbst entscheidest? Du wirst sehen, nichts ist so einengend, als sich der Angst voll und ganz hinzugeben. Folge deinem Herzen, deinem Weg, deiner Leidenschaft, deiner Passion und nimm dabei deine Angst an die Hand, zeig ihr, dass sie dich nicht (mehr) beschützen muss.
Es ist nicht deine Angst, die dich hindert: Du selbst hältst sie aufrecht, indem du sie immer wieder befeuerst, anstatt sie zu entkräften. Also trau‘ dich, steh‘ für dich und deine Träume ein. Du wirst sehen, wie viel bunter dein Leben werden wird, wenn du dich nicht davor versteckst.
Deine Angst ist nicht dein Feind, sondern zeigt dir lediglich auf, in welchen Bereichen du noch wachsen kannst. Und glaub‘ mir, du kannst noch so hoch über dich selbst und deine Ängste hinauswachsen, trau‘ dich, mach den ersten Schritt und der Weg wird sich auftun.
Noch mit geschlossenen Augen koste ich den Morgen voll aus, rekle mich, spüre in meinen Körper hinein. Versinke in meiner inneren Welt. Das betrachtende und fühlende Ich setzt einen Fuß vor den anderen, spürt den Sand durch die Zehen rieseln, die leichte Wärme kitzelt meine Fußsohlen. Angenehm weich landen meine nicht zu Ende gedachten Gedanken auf dem Borkumer Strand.
Du sitzt schon da, genießt das Rauschen des Meeres und den Gesang der Möwen, die schon am frühen Morgen diesen Tag preisen, bist vollkommen präsent in diesem Moment. Ich sehe förmlich, wie dein Herz tanzt, weil du dich zu Hause fühlst, weil du den Frieden in dir spürst.
Ich fühle, was du fühlst, denn ich bin du und du bist ich, wir sind eins. Das Einzige, was sich unterscheidet, sind unsere Blickwinkel und das Umgehen mit dem Erlebtem. Denn du lebtest schon früher als ich in einer Welt, die dunkler war.
Seit dem Moment, in dem ich begriff, wie wichtig es ist, dir zu verzeihen, dich anzunehmen, dich zu lieben und vor allem, mich überhaupt erst mit dir, deinen Erfahrungen und deiner Gefühlswelt auseinanderzusetzen, ist dieser Ort unser Treffpunkt. Eine wunderbare Bühne, auf der sich so vieles abspielt.
Nachdem wir für kurze Zeit stumm nebeneinandersitzen und die Präsenz des jeweils anderen vollends auskosten, betrachte ich den Beutel, der neben dir liegt. Langsamen Schrittes gehe ich auf ihn zu, um ihn anzuheben, was sich als nicht einfach erweist, da er so schwer ist, dass meine Arme zittern, während ich ihn hochhalte. In ihm befinden sich Steine, auf denen geschrieben steht, was du von dir denkst, aber nicht mehr denken möchtest.
Behutsam widmen wir uns dem ersten Stein, auf dem Scham geschrieben steht. Mit voller Kraft schleudere ich ihn Richtung Meer und sehe ihm beim Sinken zu. Gut fühlt es sich an, ein Stück der Last loszuwerden. Den nächsten nimmst du: Du musst dich anpassen.
„Weg mit dir!“, rufst du. Mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht wirfst du ihn in das Meer und begrüßt das Ploppen mit einem freudigen Aufschrei. „Wohohohohoooooo“, schallt es über den Strand.
Würden hier noch andere Menschen mit uns verweilen, hättest du sie sicher mit deiner Euphorie anstecken können. Nach und nach leert sich der Beutel, wir finden darin Sätze wie: Du bist nicht genug. Du musst immer klein beigeben. Du musst die Ziele anderer priorisieren, statt deiner eigenen. Du musst mehr auf andere achten als auf dich selbst. Du musst es allen recht machen.
Mit jedem Stein, den wir sinken sehen, wird der Wellengang stärker und lässt die Kraft des Meeres in uns übergehen. Voller Freude und Tatendrang tanzen wir ganz wild um Sandburgen herum, die der Wind noch nicht hinfort getragen hat. Dein Lachen hallt noch nach, nachdem ich die Augen öffne, um diesen Tag voll auszukosten.
Wir sind nicht ewig hier. Doch manchmal scheinen wir das zu vergessen. Wir führen jeden Tag ähnliche Gespräche, verlieren uns im Job, tun jeden Tag das Gleiche – sind gefangen im Hamsterrad, ohne es zu merken. Und so ziehen sie vorbei, die Tage, die Jahre. So zieht sie vorbei, die Kindheit, die Jugend.
Das Leben ist endlich und daher so unfassbar kostbar.
Das Leben ist viel zu schön, zu bunt, zu aufregend, zu wundervoll, um nicht gelebt zu werden. Um es mit den Worten von Stephen Chbosky zu sagen: „Ich weiß, irgendwann sind es nur noch Geschichten und unsere Bilder sind dann alte Fotos und wir werden alle die Mom oder der Dad von jemandem sein. Aber jetzt gerade sind diese Momente keine Geschichten, das hier passiert gerade.“ (The Perks of being a Wallflower)
Welche Geschichten wirst du eines Tages erzählen? Was wird es sein, woran du dich erinnern wirst?
Jeden Tag aufs Neue kannst du einzigartige Geschichten schreiben. Doch das Leben passiert nicht in den eigenen vier Wänden und auch nicht in deiner Komfortzone. Das Leben findet nicht erst morgen oder übermorgen statt, Leben ist jetzt. Genau in diesem Moment.
Was sind deine Träume, deine Wünsche, was möchtest du umsetzen, was erleben?
Egal, was es ist:
Eine Reise um die Welt. Nochmal studieren. Dich selbstständig machen. Dich ehrenamtlich engagieren. Ein Buch schreiben.
Sprich aus, was dich bewegt. Tue, was dich glücklich macht.
Vermisst du jemanden oder bist so sehr verliebt, dass es dir den Atem raubt? Was hält dich davon ab, es dieser Person zu sagen? Was hast du zu verlieren? Du weißt nicht, welche Geschenke das Leben bereithält, wenn du den Mut hast, deiner Intuition und deinen Gefühlen zu folgen.
Oder möchtest du einfach nur jemandem Danke sagen oder etwas Gutes tun? Dann tu‘ es. Du weißt nie, wann du jemanden zum letzten Mal siehst. Du weißt nie, wann du etwas zum letzten Mal tun wirst, wann du ein Lachen zum letzten Mal hörst. Sei gespannt auf das Leben, auf die Menschen, lass dich von Freundschaften und der Liebe erfüllen, saug‘ alles auf. Es ist ein einzigartiges Geschenk.
Sei albern, tanz‘ im Regen, sei, wer du bist! Es ist egal, was andere von dir denken, du wirst immer für irgendwen zu viel oder zu wenig sein. Die Hauptsache ist doch, dass du dir genügst, dich selbst liebst und jeden noch so kleinen Moment im Leben genießt.
Vielleicht denkst du, dass du noch nicht bereit dafür bist, für deine Ziele, Wünsche und Projekte loszugehen. Doch das Problem ist, dass du es niemals sein wirst. Es ist die Angst vor dem Ungewissen, die dich zurückhält. Dich in deiner Komfortzone einschließt. Das Entscheidende ist der erste Schritt. Gib dir einen Ruck und geh los.
Egal, wie klein der erste Schritt sein mag: Er hat die Kraft, alles zu verändern, wenn du offen dafür bist. ❤
Deine Träume warten darauf, dass du sie wahr werden lässt.
Für sie losgehst, dich nicht mit weniger zufrieden gibst. ___________________________________
Doch in Momenten des Losgehens merke ich, dass ich mich unbewusst selbst boykottiere. In meinen Gedanken habe ich Samen des Zweifelns gesät, die nun in bunten Blumentöpfen wachsen. Doch eigentlich sollten diese bunten Töpfe nicht existieren, da sie mich nur behindern, mir im Weg stehen. Die Pflanzen des Zweifels sprießen und blühen – ganz unbewusst habe ich sie täglich bewässert, genährt, gehegt und gepflegt. Während diese Pflanzen wachsen, schrumpfe ich selbst zusammen, trockne aus, doch verkümmern möchte ich nicht. Daher entscheide ich mich in diesem Moment dafür, diese ausgewachsenen Pflanzen nicht mehr zu gießen. Stattdessen lasse ich diese Fürsorge für mich selbst übrig, lasse diese Energie in mich selbst fließen. Pflanze einen Samen des Vertrauens – des Selbstvertrauens und schaue ihm beim Wachsen zu. Er wird mit mir wachsen und ich mit ihm, solange bis ich mich auf einer Wiese wiederfinde, die in allen Farben meiner Seele blüht.
Festbeißen, dranbleiben. Nicht im Stillstand verharren. Deine Träume fest im Blick. Verstrick‘ dich nicht, in „was wäre, wenn…“ Reiß es, mach es, du packst es! Setz‘ die Segel Richtung Verwirklichung!