Poesie

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Fließt noch warmes Blut in deinem Adern,
gehörst du zu den Glücklichen,
denen das Leben noch nicht den letzten Tropfen ausgesaugt hat.
Bist du verliebt in dich, in jemand anderen, in die Welt.
Gehörst du zu denen, die nicht verloren sind.
Wachst du morgens mit einem Ziel auf,
das du erreichen willst,
gehörst du zu den Glücklichen, denen die Sonne entgegenlacht.

Doch sollte jemals eine Wolke das Helle vertreiben,
erinnere dich an jene Momente, in denen dir das Glück aus jeder Pore triefte.
Erinner‘ dich und lasse diese Momente von Neuem erblühen.
Denn du weißt, du bist es wert, von dir selbst gerettet zu werden.
Und du wirst es tun, sobald der Moment es erfordert und du bereit dafür bist.

© Nelli H. 

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Poesie

Hoffnung.

Midnight in Paris.

Wimpernschlag.
Ein Knistern.
Schritte,
die verhallen
in der Kälte der Nacht.
Der Schnee geschmolzen,
dämmt schon lange nicht mehr
die hastigen Bewegungen.
Ein einsamer Mann
sitzt auf dem nassen Straßenrand.
Er zählt die wenigen
Punkte am Himmel.
Er zählt langsam, sehr genau,
fast schon pathetisch.
Theatralisch hebt und senkt er die Arme,
spielt mit seiner Mimik
während er nach oben blickt.
Er redet viel über Sternenbilder,
über Licht und Schatten.
Wendet seinen Blick des Öfteren nach links.
Spricht als erwarte er manchmal eine Antwort.
Zieht die Worte lang, die fast schon melodisch seine Lippen verlassen.
Immer wieder hebt er den Blick gen Himmel,
dann wieder zurück zu der Person,
die in seinen Gedanken anwesend zu sein scheint.
Er erhebt sich, beugt seinen Arm, als würde er jemanden stützen
und läuft sanften, langsamen Schrittes.
Einmal scheint es, als würde seine Erinnerung stolpern,
denn er bewegt sich schnell nach vorn und greift mit seinen Händen nach der kalten Luft.
Er scheint erleichtert als beide wieder stehen.
„Du bist alles für mich.“
Seine Worte sind voller Liebe.
Sein Gesicht erhellt sich, er lacht.
Seine Stimme wird lauter,
mit beiden Händen umfasst er seine Hoffnung.
Alles, was ihm geblieben ist.
Blickt sie direkt an und wiederholt:
Du.
Bist.
Alles.
Für.
Mich.

Alles.

© Nelli H.

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Poesie

Ohne dich wären wir nicht.

Herzschlag
setzt aus
wenn du es sagst

wenn du sagst
dass wir
dass wir

besser dran wären
wenn du nicht
mehr wärst

doch die wahrheit
die wahrheit ist
wir wären

noch weniger
als wir jetzt sind
wären hinter

uns selbst verborgen
wären verloren
in den worten

der anderen
würden noch weniger
leben

als wir es jetzt tun
könnten uns nicht mehr halten
an den dünnen fäden

des vergangenen
die die luft abschnüren
würden noch mehr daran setzen

die fassade aufrechtzuerhalten
würden noch mehr tun
was wir nicht sind

noch mehr sagen
was wir nicht so meinen
einfach nur des lebens wegen

Ohne dich wären wir
nicht.

© Nelli H.

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Poesie

Farbengewirr.

© Nelli H.

© Nelli H.

Erinnerungen
unaufhörlicher Wasserfall.
Plätschern.
Lassen meinen Herzschlag rasen.
Rasen vor Wut,
vor Freude,
vor Angst,
vor Melancholie.

Meine Füße berühren das seichte, warme und doch kalte Wasser.
Saugen auf, was sie vergessen hatten, die langen Wege, die sie einst gegangen waren.
Die langen Pfade, die sie durchquerten, Dinge sahen,
die von unendlicher Schönheit geprägt waren,
lehrten, wie es sein könnte.

Dinge, die so scheußlich waren, dass man sie nur halb wahrnahm, aus Selbstschutz.
Dinge, die ein lebendes Herz in ihre Hände nahmen und es so sehr zerquetschten, dass sein Rhythmus unruhig wurde.
Erdrückt vom Leben.

Den Blick beim seichten Fall nach oben gerichtet, den Bäumen, dem Leben entgegen.
Sonnengewärmter Wind, der leicht meine Haare hebt, dem Himmel entgegen.

Ein Blick in dein Gesicht lässt mich zurückreisen, verstehen,
wie es einst für dich gewesen ist.

Wie sehr du es verinnerlicht hast.
Es jedoch nie gezeigt hast.
Auch du ließest dein Herz unruhig werden.
Nicht wissend, was du willst, was du sollst, was du darfst,
hast du beizeiten im Stillstand verharrt.

Deinen Blick auf die Welt gerichtet und so getan als seist du woanders, wohl wissend, dass wir nicht verlassen konnten, was uns so wichtig war und uns gleichzeitig zerstörte.

Den Körper eintauchend in den nun kaltgewordenen, rauschenden Zustand des Lebens,
erlöschen die Farben der Welt,
lassen mich eintauchen in das Grau von damals.
Der Versuch, zu verhindern, dass sich das Grau mit den Farben von heute mischt, ein langwieriger Prozess und doch unmöglich.

An manchen Tagen blicke ich in dein Gesicht,
das mir so viel bedeutet,
und merke, dass du deinen Rhythmus wiedergefunden hast.
Diese Tage werden häufiger werden.
Sie müssen.

© Nelli H.

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Poesie

Fortlaufend.

Als würde sich das Innerste das erste mal dem Äußeren entgegenstrecken.
Seine kleinen Finger der Einsamkeit nach den fallenden Blättern, die das Licht brechen, recken. Eine kleine Bewegung der Freiheit ausführen.
Doch unsicher wie es ist, schreckt es bei jedem Windhauch zurück. Zieht sich zusammen. Versteckt sich immer weiter hinter der Fassade.
Der Fassade des Zusammenseins, die die dunklen Schatten mit Licht flutet. Die kleinen Finger neigen sich immer weiter der Handfläche zu. Ballen eine Faust. Verkrampfen.
Der Film des Sommers zieht vorüber. Erinnerungen hallen wie Schritte auf dem Asphalt. Mal laut, mal leiser. Stimmen, die zerren, springen verhöhnend von Klippen direkt in unser Herz. Die Wellen spülen die Liebe davon, nehmen alles mit, was sie bekommen. Die Erinnerungen verblassen, lassen schroffe Gedanken zurück. Doch irgendwann sind auch diese fort.
Aus Sommer ist Winter geworden.

© Nelli H.

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Poesie

Fortlaufend.

Als würde sich das Innerste das erste Mal dem Äußeren entgegenstrecken.
Seine kleinen Finger der Einsamkeit nach den fallenden Blättern, die das Licht brechen, recken. Eine kleine Bewegung der Freiheit ausführen.
Doch unsicher wie es ist, schreckt es bei jedem Windhauch zurück. Zieht sich zusammen. Versteckt sich immer weiter hinter der Fassade.
Der Fassade des Zusammenseins, die die dunklen Schatten mit Licht flutet. Die kleinen Finger neigen sich immer weiter der Handfläche zu. Ballen eine Faust. Verkrampfen.
Der Film des Sommers zieht vorüber. Erinnerungen hallen wie Schritte auf dem Asphalt. Mal laut, mal leiser. Stimmen, die zerren, springen verhöhnend von Klippen direkt in unser Herz. Die Wellen spülen die Liebe davon, nehmen alles mit, was sie bekommen. Die Erinnerungen verblassen, lassen schroffe Gedanken zurück. Doch irgendwann sind auch diese fort.
Aus Sommer ist Winter geworden.

© Nelli H.

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