Ein Drittel Leben schon vorbei.
Wie ein Wimpernschlag ist sie verflogen, die Zeit.
Hat mich manchmal eingeengt und manchmal aus alten Ketten befreit.
Hab gelacht, geweint, gejauchzt und mich gefreut.
Mich vor vielem so oft gescheut,
und es deswegen nicht getan.
Manchmal allerdings doch.
Dann, wenn die Furcht geschrumpft ist,
weil ich mir selbst die Hand gehalten hab.
Hab so vieles gelernt,
so vieles vergessen,
und manches einfach ausgesessen.
Oft habe ich einfach nur gewartet,
wer weiß denn schon auf was.
Irgendwie darauf, dass etwas anders wird.
Dass sich Dinge verändern,
mit denen ich nicht zufrieden war.
Meistens war ich das.
Manchmal die Umstände.
Irgendwann machte es dann Klick:
Bevor ich hier verende,
wie eine ausgetrocknete Pflanze,
die nicht das bekommt,
wonach sie lechzt,
gebe ich mir all das selbst.
So hoffe ich auch für dich,
dass du in keinen Trott verfällst,
jeden Tag etwas Schönes erlebst,
nicht danach flehst,
mehr Zeit für die Dinge zu haben,
die dich erfreuen,
mehr Zeit für die Menschen zu haben,
die dir wichtig sind.
Sondern, dass du sie dir nimmst.
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Die kleinen Dinge
„Es sind die kleinen Dinge“, sagst du und lächelst mir zu.
Der Wind, der dir um die Ohren weht und deine Haare zerzaust.
Das wunderschön grüne Gras, das sich so angenehm weich anfühlt und manchmal borstig.
Wie Menschen in Gesprächen ihre Lippe kräuseln und dich bei lustigen Gesten anderer verschwörerisch anschauen.
Wie du andere wortlos verstehst, weil du sie schon lange kennst.
Vögel, die gen Süden fliegen und dabei beeindruckende Formationen kreieren.
Die Geräusche der Natur, die dich so sehr entspannen, wie keine Musik es je könnte.
Wie sich deine Haut anfühlt, wenn du darüberstreichst.
Dass kein Fingerabdruck identisch ist.
Wie wunderschön Augen sind und man sich jedes Mal aufs Neue in ihnen verlieren kann.
Die Liste ist endlos, denn Schönheit und das pure Glück sind überall. Doch wir sind es nicht. So oft laufen wir auf Autopilot und sehen nicht, was um uns herum passiert, fühlen nicht, was in uns passiert. Stapfen wie Maschinen durch den Alltag, sind entkoppelt von anderen und der Welt.
Wie schön wäre es, wenn wir dann den Reset-Button drücken, um uns wieder zu verbinden?
Gemeinsam können wir so viel mehr sein: bunter, fröhlicher, weniger einsam.
