Alltagsgedanken, Poesie

Die kleinen Dinge

„Es sind die kleinen Dinge“, sagst du und lächelst mir zu.

Der Wind, der dir um die Ohren weht und deine Haare zerzaust.
Das wunderschön grüne Gras, das sich so angenehm weich anfühlt und manchmal borstig.
Wie Menschen in Gesprächen ihre Lippe kräuseln und dich bei lustigen Gesten anderer verschwörerisch anschauen.
Wie du andere wortlos verstehst, weil du sie schon lange kennst.
Vögel, die gen Süden fliegen und dabei beeindruckende Formationen kreieren.
Die Geräusche der Natur, die dich so sehr entspannen, wie keine Musik es je könnte.
Wie sich deine Haut anfühlt, wenn du darüberstreichst.
Dass kein Fingerabdruck identisch ist.
Wie wunderschön Augen sind und man sich jedes Mal aufs Neue in ihnen verlieren kann.

Die Liste ist endlos, denn Schönheit und das pure Glück sind überall. Doch wir sind es nicht. So oft laufen wir auf Autopilot und sehen nicht, was um uns herum passiert, fühlen nicht, was in uns passiert. Stapfen wie Maschinen durch den Alltag, sind entkoppelt von anderen und der Welt.

Wie schön wäre es, wenn wir dann den Reset-Button drücken, um uns wieder zu verbinden?

Gemeinsam können wir so viel mehr sein: bunter, fröhlicher, weniger einsam.

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Poesie

Lass los, was dir nicht mehr dient.

Der Geschmack deiner Worte ist bitter, schlängelt sich an meinen Synapsen entlang, dringen bis ins Innerste und nisten sich ein. Eingeschlossen in einer Black Box, schiebe ich sie in die hinterste Ecke meines Bewusstseins. Möchte nicht fühlen, was du auslöst, möchte nicht betrachten müssen, wie du die Welt und die Menschen, die darin leben, siehst.
Deine Sichtweise ist so dunkel, wie eine sternlose Nacht. Jede Sekunde zwar gerne mit dir verbracht, merkte ich schnell, dass du toxisch bist. Nicht nur für deine Außenwelt, sondern auch für dich selbst. Dein verletztes inneres Kind kann es nicht ertragen, die Ausgelassenheit anderer Menschen zu sehen oder gar zu spüren, wie glücklich man sein kann, wenn man gehen lässt, was einem nicht mehr gut tut.
Gerne würde ich dir begreiflich machen, dass das Leben nicht schwer sein muss, dass du selbst ausgelassen sein kannst, dass du das Leben viel intensiver erleben kannst, als du es tust. Dass es in jede deiner Poren sickern kann, dieses Gefühl der Freiheit, denn du bist Freiheit, du bist Liebe, du bist Licht für diese Welt. Doch bevor du das erkennen kannst, musst du dein Schneckenhaus verlassen.
Deine dunklen Erinnerungen verblassen lassen, dich nicht täglich in ihnen suhlen. Sonderlich lediglich aus ihnen lernen und erkennen, zu welch‘ starker Persönlichkeit sie dich haben werden lassen.

© Nelli H.

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