Poesie

Im Wandel begriffen.

Im Wandel sind mein Körper und meine Seele begriffen,
von der Vergangenheit und dem Hier und Jetzt wurden und werden
meine Gedanken geschliffen,
hab mich so oft verglichen und bin dabei an meine Grenzen gestoßen,
manche Seiten an mir hab ich deswegen weggestoßen,
sicher in einer Truhe verschlossen,
für die niemand einen Schlüssel hat,
nicht einmal ich selbst
– so dachte ich.
Doch durch den Spalt zwischen Deckel und Truhe
schimmern sie hindurch
wie kleine Blitze,
die Ecken und Kanten meiner Selbst.
Manchmal bin ich kurz davor,
das Schloss aufzubrechen,
doch dann sind sie wieder da:
Die Momente,
die in mir pulsieren
und stechen,
in meine wunderschön zarte Haut.
Dieser Schmerz ist mir vertraut,
mehr noch,
er ist mein Zuhause.
Die Truhe zu öffnen
würde bedeuten,
diesen sicheren, aber doch schmerzhaften Hafen zu verlassen,
und verblassen zu lassen,
was war und was ich selbst von mir dachte.
Ganz sachte
setze ich einen Fuß vor den anderen
und gehe mit jedem Zentimeter
ein Stück mehr auf mich zu.
Denn ich bin es,
der Schlüssel zu mir selbst.  
Ein tiefer Atemzug und ein Klacken
und ich lasse sacken,
diese starke Verbindung,
die mich durchfährt,
während ich auf das Strahlen
meiner inneren Welt blicke.

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Alltagsgedanken

Ein Drittel Leben.

Ein Drittel Leben schon vorbei.
Wie ein Wimpernschlag ist sie verflogen, die Zeit.
Hat mich manchmal eingeengt und manchmal aus alten Ketten befreit.

Hab gelacht, geweint, gejauchzt und mich gefreut.
Mich vor vielem so oft gescheut,
und es deswegen nicht getan.
Manchmal allerdings doch.
Dann, wenn die Furcht geschrumpft ist,
weil ich mir selbst die Hand gehalten hab.

Hab so vieles gelernt,
so vieles vergessen,
und manches einfach ausgesessen.

Oft habe ich einfach nur gewartet,
wer weiß denn schon auf was.
Irgendwie darauf, dass etwas anders wird.
Dass sich Dinge verändern,
mit denen ich nicht zufrieden war.
Meistens war ich das.
Manchmal die Umstände.

Irgendwann machte es dann Klick:
Bevor ich hier verende,
wie eine ausgetrocknete Pflanze,
die nicht das bekommt,
wonach sie lechzt,
gebe ich mir all das selbst.

So hoffe ich auch für dich,
dass du in keinen Trott verfällst,
jeden Tag etwas Schönes erlebst,
nicht danach flehst,
mehr Zeit für die Dinge zu haben,
die dich erfreuen,
mehr Zeit für die Menschen zu haben,
die dir wichtig sind.

Sondern, dass du sie dir nimmst.

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